"Chicago, Loop“ ist eine Auseinandersetzung auf städtebaulicher Ebene mit der amerikanischen Stadt im Vergleich zur europäischen Stadt. Der Entwurf führt in Kombination mit der Vorlesungsreihe „Stadt vom Land aus denken“ die Studierenden des Masterstudiengangs Architektur ein, den Städtebau bis heute als einen Prozess kontinuierlicher Umwandlung zu begreifen und diesen im künstlerisch-wissenschaftlichen Entwerfen weiterschreiben zu lernen.

„Stadt vom Land aus denken“ bedeutet Städtebau nicht von der dicht bebauten Mitte und nicht von einem diffus bebauten Dazwischen, sondern vom locker bebauten Land aus zu entwickeln. Die Wechselbeziehung Land und Stadt studieren wir vor dem Hintergrund der Naturnähe und Zivilisationsskepsis der Transzentalismusbewegung des 19. Jhs. Ausgehend von assoziierten Bildern mit der Naturbeschreibung von H. D. Thoreaus „Walden“ (1845) verorten wir anhand einer metaphorischen Übertragung eine bauliche, räumliche oder funktionale Entsprechung im Loop von Chicago. Im städtebaulichen Lösungsvorschlag entwickeln diese Metapher zu einer städtebaulichen Fiktion.