So wie Johann Wolfgang von Goethe während seines ersten Aufenthaltes in Rom versuchte, "das alte Rom aus dem neuen herauszuklauben", versuchte das Seminar, die unterschiedlichen Entwicklungsetappen der Ewigen Stadt am Tiber in ihren baulichen Strukturen wiederzuerkennen.
Für Rom liegt ein reiches und durch die Jahrhunderte sich fortsetzendes Material an Stadtplänen und perspektivischen Stadtbildern vor, das dazu studiert wurde. Im Zentrum stand dabei der Rom-Plan von Giovanni Battista Nolli (1748), der den Zustand der Stadt an der Schwelle zum Frühklassizismus zeigt, als sie nach der urbanistischen und architektonischen Neuordnung des Barock ihre größte Bedeutung seit der Antike erreicht hatte.
Während des Aufenthaltes in der Ewigen Stadt beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Entwicklung des Zentrums der Stadt von der Spätantike bis zum heutigen Ausbau als Hauptstadt Italiens.
Thematische Stadtspaziergänge zum Thema "Fragment und Palimpsest" bereiten eine Überlagerung des Rom-Planes von Rodolfo Lanciani, eine wichtige Quelle zur Topographie der archäologischen Befunde um 1900, mit den architektonischen und städtebaulichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts vor.