Der diesjährige Schinkel-Wettbewerb widmete sich einer der merkwürdigsten Zäsuren im Berliner Stadtgefüge: dem Westkreuz (im Volksmund: Spaghettimonster genant). Obwohl es sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kurfürstendamm, zur Kantstraße und zum Messegelände befindet und am Stadteingang zur City-West liegt, wirkt es als undurchdringliches Geflecht aus Verkehrstrassen, Schrebergärten, städtebaulichen Brachen und Restflächen. Insbesondere die für Berlin ungewöhnliche Topografie des Geländes, tief in das Stadtgefüge eingeschnitten, verhindert jede Art von räumlicher Beziehung und Orientierung zwischen den direkt angrenzenden Stadtbereichen.

Aufgabe des Wettbewerbes war es, dem Bereich eine neue räumliche Definition zu geben, der ihn markanter als Stadteingang und lesbarer in der Verbindung zu den angrenzenden Stadteilen macht. In dem städtebaulich-freiräumlichen Entwurf spielten neben baulichen Vorschlägen die neue Gliederung der Freiflächen und die Vernetzung mit dem umgebenden Gefüge eine wesentliche Rolle, vor allem aber der Umgang mit der Eigenart dieses Stadtraumes.

Unter den eingesandten Arbeiten wurden zwei Projekte von Studierenden des Lehrstuhls StadtArchitektur der Bauhaus-Universität prämiert und drei weitere kamen in die engere Wahl. Das Projekt "Im Westen drei Neue" von Nora Prahm und Jelena-Kristina Vincetic erhielt den Schinkelpreis in der Kategorie Städtebau.