Sanftes Rauschen des Flusses, gedämpfte Geräusche aus den Häusern, eine leise Sirene im Hintergrund. Doch da, was ist das? Ein Boot kommt von links in der Dunkelheit angefahren. Ein kleiner Mann mit Schnauzer paddelt hektisch zum Ufer und verschwindet in einem Haus. Die Sirene kommt näher und wenige Sekunden später ist ein Polizist zu sehen, der ebenfalls das Haus betritt. Doch wohin ist der Flüchtige verschwunden? Die zwei Männer begegnen sich auf der Treppe. Jetzt geht sie los: Die Jagd

Die spektakuläre Verfolgungsjagd führt die Protagonisten durch mehrere Miniaturhäuser aus Papier, die sich in einer venedigartigen Landschaft befinden. Hinter den Häuschen steht eine Leinwand, die durch einen Beamer mit Realfilmaufnahmen bespielt wird. Die Fenster der Papierhäuser sind ausgeschnitten, weshalb von vorne durch die Löcher die Videos auf der Leinwand zu sehen sind. Der Betrachter nimmt die Position des Stalkers ein und beobachtet die Hausbewohner bei ihren alltäglichen Routinen, in denen sie feststecken. Selbst wenn sie durch die Jagd kurz unterbrochen werden, fallen sie zurück in ihrem alten Muster. Was hier als Kritik an menschlichen Routinen und festgefahrenen Verhaltensweisen zu verstehen ist, ist gleichzeitig auch ein Weckruf an den Zuschauer. Denn wir sollten ab- und zu inne halten, und wagen neue Wege zu gehen.

Das Besondere der Installation ist die Kombination von Realfilm und deren Projektion auf eine gebastelte Fantasiewelt. Die Installation ist als Loop konzipiert.