Am Nordhang des Kyffhäusers, einem Mittelgebirge an der Nordgrenze Thüringens, befindet sich ein Vogelschutzgebiet rings um den Stausee Kelbra, welches Teil des Naturparks Kyffhäuser ist. Die Feuchtgebiete am Stausee Kelbra bieten unter anderem Kranichen einen temporären Lebensraum auf ihrer Reise von Skandinavien nach Nordafrika und bilden für diese Tiere den wichtigsten Zwischenstopp in Mitteleuropa. Damit ist das Gebiet um den Stausee eine der attraktivsten Beobachtungsstellen für Ornithologen. Des Weiteren ziehen weitläufige Höhlensysteme unter den Hängen des Kyffhäusers Geologen an. Die Wissenschaftler erhoffen sich aufschlussreiche Erkenntnisse über Entstehung und Zukunft der Landschaft um den Kyffhäuser. Dafür werden regelmäßig Tauchgänge in den wassergefüllten Höhlen vorgenommen. Beiden wissenschaftlichen Interessensgruppen steht bisher die Numburg, ein alter Gutshof, zur Verfügung. Die Gebäude beherbergen neben den temporär anwesenden Wissenschaftlern auch diverse Arten von Fledermäusen und Brutplätze für einheimische Vögel. Der Gutshof steht mitten im Naturschutzgebiet in direkter Nähe zum Stausee und bietet sehr gute Bedingungen zur Vogelbeobachtung. Nur wenige Meter entfernt liegt darüber hinaus der Einstieg in das Höhlensystem des Kyffhäusers. Um die Forschungsstation auch in Zukunft betreiben zu können, sollen Szenarien für einen Ersatzneubau in Holz entwickelt werden.